Internationales musikalisches Incontro in Mantua
Mit einem herausragenden musikalischen Glanzpunkt wurde das 30-jährige Bestehen des Chores “Lusit Orpheus” in Mantua gefeiert.
Chorleiterin Licia Mari wählte dazu die sehr selten aufgeführte und höchst anspruchsvolle Renaissance-Motette „Spem in alium“ von Thomas Tallis aus. Acht Chöre zu je fünf Stimmen traten in einen vielstimmigen musikalischen Dialog, der geradezu modern anmutet und als klingendes Symbol für die europäische Idee stehen kann. Die fünf Chöre aus London, Mantua und Weingarten gestalteten unter dem Dirigat von Joy Hill (Konservatorium London) ein gewaltiges und berührendes Klangerlebnis für die überaus zahlreich erschienenen Besucher.
Ein Vokalensemble um Angela Mennig-Saiger reiste dazu vom 17. bis 20. Oktober nach Mantua und ergänzte das Programm mit Renaissance-Motetten von Palestrina, Hassler und Tallis unter der musikalischen Leitung von U. Niedermaier.
Idealer Ort für dieses Konzert war die Gonzaga-Kirche Santa Barbara, die zu Monteverdi-Zeiten speziell für die damalige Aufführungspraxis erbaut wurde. Weltweit wird diese Kirche für ihre sensationelle Akustik geschätzt. „The best place of the world for this music“, so die Einschätzung von Joy Hill.
Viel Raum für Begegnungen mit den Mantuaner Freunden war beim anschließenden Fest in der Sakristei der Kirche. Seinen berührenden und begeisterten Abschluss fand der Abend gegen Mitternacht auf der Piazza beim gemeinsam gesungenen „Should old acquaintance be forgot“.
Text und Bild: Angela Mennig-Saiger
