Aperitivo im Schlössle -Vortrag zum 2. Weltkrieg

Vortrag „Zuerst Verbündete, dann Gegner – Italiener und Deutsche vor und im Zweiten Weltkrieg“ 2. Teil: die italienischen Kriegsgefangenen

Im zweiten Teil der Vortragsreihe hat der Referent Bertram Nold das Thema „ Die italienischen Kriegsgefangenen bzw. Militärinternierten“ aufgegriffen. Die gut besuchte Veranstaltung am 30. Januar 2025 fand wieder im barocken Salon im Schlössle statt.

Nach einem kurzen Rückblick über die gemeinsame deutsch-italienische Geschichte von 1936 bis 1943 wurde über die italienischen Gastarbeiter, damals Fremdarbeiter genannt, vor und während des Krieges im Deutschen Reich und auch in unserer Region informiert.

Im Fokus standen aber die italienischen Soldaten, die 1943 nach der Kapitulation der italienischen Regierung von der Wehrmacht gefangen genommen und nach Deutschland als Kriegsgefangene gebracht wurden. Sie wurden kurze Zeit später zu Militärinternierten deklariert, weil Mussolini inzwischen eine Soziale Italienische Republik proklamiert hatte und damit wieder ein Verbündeter Hitlers wurde.

Das Leben der Italiener in Gefangenenlagern und als Zwangsarbeiter wurde näher aufgezeigt. Dabei wurde auch Bezug genommen zu unserer Region, mit dem Lazarett für italienische Kriegsgefangene in Weingarten, von denen 57 starben und dort beerdigt wurden. Auch auf die vielen Zwangsarbeiter in der Maschinenfabrik Escher-Wyss und der Papierfabrik in Baienfurt wurde hingewiesen. Zudem wurde noch auf die italienischen KZ-Häftlinge eingegangen, die den Goldbacher Stollen bei Überlingen für die großen Rüstungsbetriebe in Friedrichshafen bauen mussten, von denen 116 dabei ihr Leben verloren.

Den Schluss bildete die Befreiung und Rückkehr dieser Männer in ihre Heimat.

Text: Bertram Nold